Konflikte im HipHop East Coast vs. West Coast

Konflikte im HipHop East Coast vs. West Coast 

East Coast vs. West Coast, also Ostküste gegen Westküste, steht für die bekannteste Fehde im HipHop. Bis weit in die 1990er-Jahre hinein fand die Auseinandersetzung statt, bei der es um die Rivalität zwischen den beiden Plattenfirmen “Bad Boy Entertainment” aus New York und “Death Row Records” aus Los Angeles, deren Produzenten und deren Künstlern ging.

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Im Verlauf dieses Beefs gab es zahlreiche Todesopfer, darunter auch Tupac Shakur und Notorious B.I.G. Seinen Namen erhielt die Auseinandersetzung nach den Szenen des Ost- und Westküsten-Hip-Hops, was so aber eigentlich nicht richtig ist.  

 

Hier die wichtigsten Infos zu den Konflikten
zwischen East Coast & West Coast im Überblick: 
 

 

Die Wurzeln des Konflikts

Die Wiege des HipHop ist New York und auch wenn es mittlerweile andere bedeutende HipHop-Szenen wie beispielsweise Los Angeles oder Philadelphia gibt, ist New York bis heute die Hauptstadt des HipHop geblieben. Anfang der 1990er-Jahre fand eine Veränderung der Musikszene an der Westküste statt.

Unter dem Label „Death Row Records“ in Los Angeles von Suge Knight produzierten HipHop-Künstler wie Dr. Dre oder Snoop Doggy Dog erfolgreiche Alben, die sich durch einen funklastigen Stil auszeichneten, der als G-Funk bezeichnet wird. Daneben wurden Künstler wie Tupac Shakur oder Tha Dogg Pound, die unter dem gleichen Label produzierten, zu immer größeren und erfolgreicheren Stars.

Der Wettstreit mit der Plattenfirma „Bad Boy Entertainment“ von Puff Daddy begann, die ein wichtigstes Label an der Ostküste war und Künstler wie Craig Mack, Mase oder The Notorious B.I.G. unter Vertrag hatte. In dieser Zeit gewann aber auch der HipHop als solches immer mehr an Bedeutung. Die einstige Straßenmusik verbreitete sich nicht nur, sondern wurde auch aus kommerziellen Sicht zunehmend interessanter.    

 

Der Höhepunkt des Konflikts

Lange Zeit lief der Konflikt zwischen den beiden Plattenfirmen im Hintergrund ab. Die Öffentlichkeit erfuhr erst von dem Konflikt, als Unbekannte am 30. November 1994 fünfmal auf Tupac Shakur schossen. Shakur beschuldigte daraufhin öffentlich Notorious B.I.G., der einst sein Freund gewesen war, sowie das Umfeld der Bad-Boy-Plattenfirma, die Verantwortung für den Anschlag zu tragen.

Ein ersten Höhepunkt erlebte der Konflikt dann, als Knight Puff Daddy bei den The-Source-Awards vor versammelter Mannschaft beschimpfte. In der Folge wurden Dr. Dre und Snoop Doggy Dog bei ihren Auftritten ausgebuht.Im Verlauf des Konflikts gab es dann immer wieder weitere Zwischenfälle. So wurde beispielsweise im Dezember 1995 bei einem Videodreh in New York auf den Wohnwagen geschossen, den Snoop Doggy Dog bewohnte. 1996 veröffentlichte Tupac eine Single, in der er neben Gewaltandrohungen behauptete, mit Faith Evans, der Ehefrau von Notorious B.I.G., intim gewesen zu sein.

Die Antwort von Notorious B.I.G. folgte kurze Zeit später in einer Single von Jay-Z, wodurch auch dieser in den Konflikt verwickelt wurde. Im gleichen Jahr begegneten sich beide Gruppen bei den Soul-Train-Awards in Miami und auf dem Parkplatz kam es zu einer Auseinandersetzung, bei der auch Waffen mit im Spiel waren. Am 07. September 1996 wurde in Las Vegas ein weiteres Mal auf Tupac geschossen und 6 Tage später erlag dieser seinen Verletzungen.

Später gab es Zeitungsmeldungen, nach denen der mutmaßliche Schütze Notorious B.I.G. angeboten haben soll, Tupac gegen die Zahlung einer bestimmten Geldsumme zu erschießen. Dieser soll das Angebot sofort angenommen haben. Am 09. März 1997 wurde Notorious B.I.G. von Unbekannten in Kalifornien erschossen. Bis heute wurde in keinem der beiden Todesfälle Anklage erhoben.  

 

Parallelkonflikte der HipHop-Szenen

Tupac war auch mit einigen anderen Eastcoast-HipHop-Künstlern in Streit geraten. So gab es beispielsweise Gewaltandrohungen gegenüber Mobb Deep und auch mit Nas oder Chino XL kam es zum Streit. Tupac griff in seinen Songs immer wieder East Coast-Künstler an und im gleichen Atemzug auch das Bad-Boy-Label.

Daher werteten die Medien den Konflikt als Konflikt zwischen der Ost- und der Westküste im Allgemeinen. In Wirklichkeit hatten viele Künstler der jeweiligen Szenen jedoch überhaupt nichts mit dem Konflikt zu tun, so dass der Konflikt tatsächlich nur zwischen den beiden Plattenfirmen bestand und nur von den Medien zu einem Konflikt zwischen den Szenen aufgebauscht wurde. 

 

Das vorläufige Ende des Konflikts

1997 lud der Führer der Nation of Islam, Louis Farrakhan, einige prominente Rapper zu einem Treffen ein, in dessen Rahmen der Konflikt beigelegt werden sollte. Bizzy Bone, Doug E. Fresh und Snoop Dogg gaben ihr Versprechen, die Rivalitäten und noch offenen Rechnungen, die im Zusammenhang mit dem Konflikt und den Todesfällen stehen, nicht weiter zu verfolgen.

Bis heute konnte der damals vereinbarte Waffenstillstand aufrechterhalten werden. Zudem gab es zehn Jahre nach dem Tod von Notorious B.I.G. ein Remake seines Hits „Nasty Girl“ und in diesem Video sind sowohl East Coast- als auch West Coast-Künstler zu sehen.

 

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