7 Tipps für die HipHop-Beatproduktion

7 Tipps für die HipHop-Beatproduktion

Satte, mitreißende HipHop-Beats zu produzieren, ist kein Hexenwerk. Natürlich braucht der Hobby-Musiker das passende Equipment, ein gewisses Gespür und etwas Übung. Eine allgemeingültige Anleitung gibt es nicht, denn letztlich entwickelt jeder Musiker seine eigenen Methoden und seinen eigenen Stil.

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Aber der eine oder andere Trick wird dem Hobby-Musiker sicher nützlich sein und vor allem helfen, typische Anfängerfehler vermeiden.

Hier sind also sieben Tipps für die HipHop-Beatproduktion:

 

Tipp 1: die richtige Software

Das digitale Zeitalter macht natürlich auch vor der Musikbranche nicht Halt. Und für Hobby-Musiker ist dies durchaus ein Vorteil, denn sie können nun ihre musikalischen Ideen am heimischen PC umsetzen, ohne auf die Technik der professionellen Tonstudios angewiesen zu sein.

Um in die Produktion von HipHop-Beats einzusteigen, braucht der Hobby-Musiker eine geeignete Software. Dabei ist die Auswahl an sogenannten DAW, Digital Audio Workstation, inzwischen recht groß. Eine pauschale Empfehlung für die optimale Audio-Software ist jedoch nicht möglich.

Stattdessen kommt es bei der Auswahl unter anderem darauf an,

  • wie zuverlässig die Software auf der vorhandenen Hard- und Software läuft,
  • ob die mitgelieferte Sound-Bibliothek zu den eigenen Ideen passt,
  • ob und wie die Software bei Bedarf erweitert werden kann,
  • ob und wie sich verschiedene Module miteinander verbinden lassen,
  • wie gut der Musiker mit den Benutzeroberflächen zurechtkommt,
  • wie viel Budget der Musiker in die DAW investieren kann und will.

Letztlich muss der Hobby-Musiker selbst herausfinden, mit welcher Software er am besten arbeiten kann. Um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen, ist es ratsam, sich die Produktvideos der verschiedenen Programme anzuschauen. Auf den Herstellerseiten finden sich zudem meist Demoversionen, die der Hobby-Musiker durchprobieren kann.

 

Tipp 2: die Drums

HipHop-Beats werden maßgeblich von den Drums bestimmt. Daher sollte sich der Hobby-Musiker eine möglichst umfangreiche Sammlung an Drumkits zusammentragen. Im Internet gibt es diverse Seiten, die Samples teils unentgeltlich und teils kostenpflichtig zur Verfügung stellen.

Ergänzt durch ein paar eigene Aufnahmen von Geräuschen, die pur oder mit Effekten bearbeitet gespeichert werden können, kommt so im Laufe der Zeit eine schöne Auswahl zusammen. Damit die eigenen Beats später eine vernünftige Qualität haben, sollten die Samples aber eine Auflösung von mindestens 24, besser noch 32 bit haben.

Für die verschiedenen Drum-Sounds sollte der Hobby-Musiker dann jeweils eigene Ordner anlegen. Sucht er später beim Produzieren nach einem bestimmten Sound, muss er so nicht seine ganze Bibliothek durchsuchen, sondern kann gezielt die jeweilige Drum auswählen.

 

Tipp 3: der Takt und das Tempo

Der Großteil aller elektronischen Tracks basiert auf einem 4/4-Takt. Das Tempo von HipHop-Beats bewegt sich normalerweise in einem Bereich zwischen 80 und 100 Beats pro Minute.

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Die Clap oder Snare liegt dadurch meist auf der 2 und auf der 4. Die Highhats werden im HipHop gerne als konstante Achtel- oder 16tel-Anschläge umgesetzt. Für den Anfang ist es ratsam, mit den Drums zu beginnen. Dadurch ist bereits eine Basis geschaffen und alle anderen Elemente können auf den vorhandenen Groove abgestimmt werden.

 

Tipp 4: die Melodie

Beim HipHop ist es durchaus normal, Elemente und Melodien von anderen Songs und Musikstücken aller Genres zu verarbeiten. Selbst die namhaften HipHop-Größen und -Künstler greifen auf ihre Plattensammlungen zurück, wenn sie an neuen Songs feilen.

Dabei ist die Idee hinter dem Sampling nicht, einfach irgendwelche Tonfolgen zu kopieren oder mangelnde Kreativität auszugleichen. Die Idee ist vielmehr, alten Sounds eine neue, unverkennbare Note zu verleihen, um so letztlich einen neuen, eigenen Sound zu erschaffen.

Allerdings darf dabei das Urheberrecht nicht verletzt werden. Dies wäre dann der Fall, wenn das verarbeitete Sample eindeutig als Element des Originals zu erkennen wäre und keine Erlaubnis für die Verwendung vorliegt.

Für den Hobby-Musiker bedeutet das, dass er beim Kreieren seiner Melodie drei Möglichkeiten hat:

  1. Er kann mit demjenigen, der die Urheberrechte am Sample hat, einen Lizenzvertrag schließen, der es ihm erlaubt, das Sample mit erkennbaren Elementen zu verwenden.
  2. Er kann ein Sample, das aus einer kurzen Tonfolge besteht, so bearbeiten und umbauen, dass ein völlig neuer Sound entsteht, der in keinem Zusammenhang mehr mit dem Original steht.
  3. Er komponiert seine Melodien komplett selbst und spielt sie auch selbst ein.

Möchte der Hobby-Musiker mit Samples arbeiten, sollte er auf Medien mit hoher Auflösung achten. CDs und Schallplatten mit unbekannten, außergewöhnlichen und originellen Sounds gibt es oft schon für sehr kleines Geld auf Flohmärkten und bei Internetauktionen. Für die HipHop-Beats können die ausgewählten Samples dann mit verschiedenen Effekten bearbeitet, umgekehrt oder mehrere Samples miteinander gemischt werden.

Tipp 5: die rhythmischen Elemente

Es gibt Songs, bei denen der Zuhörer gar nicht anders kann, als mit dem Kopf mitzunicken oder mit dem Fuß mitzuwippen. Verursacht wird dieser Effekt meist von rhythmischen Elementen in den Beats, die im Hintergrund konstant mitlaufen. Geeignete Instrumente hierfür sind beispielsweise die Bässe oder auch die E-Gitarren.

 

Tipp 6: die Effekte

Sind alle Elemente eingespielt, kann der Feinschliff beginnen. Um die HipHop-Beats zu optimieren, sollte der Hobby-Musiker das volle Stereo-Panorama nutzen. Dabei sollten die Kick und der Bass am besten in der Mitte bleiben. Alle andere Drums und Instrumente können rechts und links davon angeordnet werden.

Dadurch erscheint der Beat präsenter. In der Stereo-Mitte, also auf dem Kick und dem Bass, sollte der Hobby-Musiker auf einen Hall verzichten. Alle anderen Elemente lässt ein Hall oft lebendiger wirken. Auch andere Effekte, beispielsweise ein Vinyl-Effekt, können den HipHop-Beat perfekt abrunden. Insgesamt sollte der Hobby-Musiker aber eher sparsam mit Spezialeffekten umgehen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass der Beat an Kraft einbüßt und unsauber klingt.

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Tipp 7: das Gesamtarrangement

Sind die HipHop-Beats soweit fertig, wird es Zeit für das Gesamtarrangement. Dabei hat es sich bewährt, allmählich die Spannung aufzubauen und die Highlights dann in den Refrain zu integrieren.

Dazu kann der Hobby-Musiker beispielsweise die Drums kurz vor dem Refrain ausblenden, den Refrain mit besonderen Drum-Sounds ergänzen, dem Refrain eine eigene Melodie zuweisen oder das Stereo-Panorama im Refrain vergrößern. Insgesamt sollte der Hobby-Musiker sein Arrangement aber eher schlicht halten. Zwei, drei neue Elemente genügen.

Andernfalls ist der Zuhörer schnell überfordert. Außerdem wird es bei sehr komplexen Beats schwierig, die Vocals sauber zu rappen und zu singen.

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Baujahr 1974, Name: Bernius Maliki - Dj und Rapper & Christian Gülcan Ex-Rapper, Tänzer, Grafifti-Writer- schreiben hier zu diversen HipHop Themen. Aufgewachsen in der Szene, Musik- Produktionen Radical Movement, Bad Taste Anfang 90. Mitglieder in Graffiti Crews, Tag ICE , Ende der 80er auch mehrere Jahre getanzt (Breakdance). Aktuell Betreuung Kinder im Freestyle HipHop Tanz.

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