Wie teuer ist es, ein Studioalbum aufzunehmen? Teil 1
Der Veröffentlichung einer EP oder eines Albums geht oft eine monatelange Planung und Vorbereitung voraus. Außerdem entstehen Kosten. Wie hoch diese ausfallen, liegt aber über weite Teile am Musiker oder der Band. Das Budget für die Aufnahme eines Albums beginnt bei null Euro und hat nach oben hin kaum Grenzen. Vieles hängt eben davon ab, wie der Musiker vorgeht.
In einer zweiteiligen Übersicht beantworten wir die Frage, wie teuer es ist, ein Studioalbum aufzunehmen. Dabei sind alle genannten Kostenfaktoren letztlich unumgänglich, bieten gleichzeitig aber reichlich Spielraum.
Inhalt
Die Ausrüstung
Je nach Musikgenre und Anzahl der Musiker gestaltet sich die benötigte Ausrüstung unterschiedlich. Je mehr Instrumente, Verstärker, Mikrofone und anderes Equipment notwendig sind, desto teurer wird es natürlich.
Außerdem spielt eine Rolle, wie hochwertig die Ausstattung ist und ob es sich um Markenware oder Produkte eines unbekannten Herstellers handelt. Auch wo die Ausrüstung erworben wird, wirkt sich auf die Anschaffungskosten aus.
Grundsätzlich kann die Ausstattung schnell mehrere hundert oder gar tausend Euro kosten. Aus diesem Grund kann eine Überlegung sein, Instrumente und andere Gegenstände für die Aufnahmen im Studio zu mieten.
Das verursacht zwar ebenfalls Kosten, ermöglicht aber, sich erstklassiges Equipment zu gönnen, das sonst fernab des Budgets wäre.
Der Proberaum
Oft stehen Musiker vor der großen Herausforderung, einen guten Raum zum Proben zu finden. Kann der Keller, die Garage oder ein anderer Raum daheim als Proberaum genutzt werden, fällt dieser Kostenfaktor bei der Aufnahme eines Studioalbums weg.
Häufig entspricht ein Raum mit einer guten Akustik und einer umfangreichen Ausstattung aber eher den Bedürfnissen der Musiker. Die Miete für so einen Proberaum liegt im Schnitt bei etwa 30 Euro pro Stunde.
Treffen sich die Bandmitglieder in einem Monat zum Beispiel dreimal pro Woche, um die Songs für das Album in Sessions zu je sechs Stunden einzustudieren, kämen als Mietkosten ungefähr 2.000 Euro zusammen. Eine Überlegung kann dann sein, den Proberaum gleich für den kompletten Monat zu mieten. Möglicherweise ist das etwas preisgünstiger.
Generell ist es sinnvoll, gut eingespielt ins Aufnahmestudio zu kommen. So kann die Band direkt konzentriert loslegen und die Songs zügig einspielen.
Die Songs erst im Aufnahmestudio richtig zu üben, gemeinsam durchzuspielen und daran zu feilen, wird zu teuer.
Die Zeit im Tonstudio
Ein professionelles Tonstudio ist mit zahlreichen Mikrofonen und allen anderen notwendigen Aufnahmegeräten ausgestattet. Der Preisrahmen für so ein Studio liegt bei ungefähr 50 bis 500 Euro pro Stunde. Bis das gesamte Album aufgenommen ist, können Kosten zwischen 1.000 und 50.000 Euro zusammenkommen.
Die moderne Technik macht Aufnahmen auch im eigenen Proberaum möglich. Er müsste dann aber eine gute und neutrale Akustik haben, damit die Aufnahmen nicht verfälscht werden.
Auch ein hochwertiges Equipment sollte vorhanden sein. Ein solider Studio-Monitor schlägt mit ein paar hundert Euro zu Buche. Als Recording-Computer kann ein normaler PC zum Einsatz kommen, sofern er einen schnellen Prozessor und genug Arbeitsspeicher aufweist.
Mit einer hochwertigen Festplatte, einer entsprechenden Software, Audio Interface und ausreichend Mikrofonen ist die Grundausstattung komplett.
Passen die Rahmenbedingungen, kann so auch ohne professionelles Tonstudio ein Album in ordentlicher Qualität aufgenommen werden.
Der Tontechniker
Der Tontechniker, neudeutsch auch Audio Engineer genannt, zeichnet die Musik auf und übernimmt die Arbeit an der digitalen Audio-Workstation. Außerdem ist es dafür zuständig, dass die Mikrofone richtig an den Verstärkern und Trommeln platziert sind.
Die Kosten für einen Tontechniker können sehr verschieden sein. Üblicherweise wird entweder nach Anzahl der Songs oder nach Arbeitsstunden abgerechnet, Pauschalen für ein ganzes Album sind eher die Ausnahme.
Bei einem namhaften Tontechniker oder Produzenten gibt es nach oben hin kaum Limits. Ansonsten schwanken die Kosten zwischen ein paar hundert bis hin zu mehreren tausend Euro.
Das Mischen
Sind die Songs aufgenommen, bearbeitet sie der Tontechniker weiter. Er überarbeitet die Musik gewissermaßen, indem er unter anderem die Pegel einstellt und die einzelnen Tonspuren aufeinander abstimmt.
Außerdem kann er schiefe Töne herausfiltern und andere Elemente wie die Bässe stärker in den Vordergrund rücken.
Eine gute Abmischung ist sehr wichtig. Denn wenn die Qualität der Songs die Zuhörer nicht überzeugt, werden sie das Album nicht kaufen und sich anhören. Außerdem sollten die Songs den eigenen Stil widerspiegeln und die künstlerischen Stärken betonen.
Aus diesem Grund zahlt es sich aus, in einen professionellen Tontechniker zu investieren, auch wenn dafür Kosten zwischen 500 und mehreren tausend Euro anfallen können.
Das Mastering
Vom Grundprinzip her ähnelt das Mastering dem Mischen. Die Musikaufnahmen werden ein weiteres Mal überarbeitet, um den Klang noch weiter zu optimieren. Dabei geht es zum einen darum, dass die Songs immer satt und voll klingen sollen, unabhängig davon, ob sie sehr laut oder nur leise abgespielt werden.
Zum anderen soll eine gute Kompatibilität erreicht werden, die sicherstellt, dass sich das Album für eine Nutzung auf möglichst vielen Medien und Geräten eignet, ohne an Qualität einzubüßen.
Übernimmt ein externer Anbieter das Mastering, werden im Schnitt zwischen 300 und 3.000 Euro fällig. Der Preis richtet sich nach dem Aufwand und dem Bekanntheitsgrad des Anbieters.
Grundsätzlich kann sich der Musiker das notwendige Wissen und Können natürlich auch selbst aneignen und das Mastering ebenso wie übrigens das Mischen in Eigenregie übernehmen. Dadurch spart er diese Ausgaben ein. Allerdings muss er dann eben abwägen, ob er eine ausreichend gute Qualität erzielen kann.
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