Unerwünschte Graffiti an der eigenen Hauswand verhindern
Keine Frage: Graffiti können echte Kunstwerke sein. Aber manchmal sind sie auch einfach nur hässliche Schmierereien. Und weder in urbanen noch in ländlichen Gegenden sind Hausbesitzer davor gefeit, so eine bunte, oft unangenehme Überraschung an der Fassade vorzufinden. Das gesprühte Werk zu entfernen, kann mühsam sein und teuer werden. Doch es gibt einige Maßnahmen für einen wirksamen Graffiti-Schutz.
Wir erklären, wie du unerwünschte Graffiti an der eigenen Hauswand verhindern oder zumindest dafür sorgen kannst, dass die farbigen Hinterlassenschaften der Sprayer einfacher verschwinden:
Inhalt
Warum ist ein Graffiti-Schutz sinnvoll?
Die Schäden, die jedes Jahr in Deutschland durch illegale Graffiti entstehen, belaufen sich auf einen dreistelligen Millionenbetrag. Weil die Täter in den meisten Fällen nicht gefasst werden, bleiben die Eigentümer auf den Kosten für die Graffiti-Entfernung sitzen.
Und diese kann ganz schön teuer werden. Die Höhe der Kosten hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Größe der Fläche, die verwendete Farbe, die Beschaffenheit der Oberfläche und die eingesetzte Technik.
Bis zu 100 Euro pro Quadratmeter sind dabei aber keine Seltenheit.
Dazu kommt, dass die Entfernung des Graffito der Oberfläche selbst schaden kann. Und nachdem die Schmiererei beseitigt ist, sind oft mehrere Arbeitsschritte notwendig, damit die Fassade wieder einheitlich aussieht.
Damit es erst gar nicht so weit kommt und du dir viel Ärger ersparst, kannst du mit geeigneten Maßnahmen vorsorgen. Sie bewirken, dass Sprayer von deiner Fassade wegbleiben oder sich Graffiti zumindest leichter und damit auch kostengünstiger entfernen lassen.
Schutzanstrich als Anti-Graffiti-Mittel
Im Fachhandel sind Produkte erhältlich, die Hauswände und Garagentore vor Graffiti schützen. Sie verhindern zwar nicht, dass Graffiti entstehen, erleichtern das Entfernen aber deutlich.
Bei den Mitteln handelt es sich um Flüssigkeiten oder Gele, die nach dem Trocknen und Aushärten an der Oberfläche und in den Poren dünne Schichten bilden. Dadurch kann die Farbe dort nicht haften bleiben.
Weil durch die Anti-Graffiti-Mittel eine sogenannte Trennschicht entsteht, heißen sie im Fachjargon auch Trennschichtbildner. Am besten lässt du dich im Fachhandel beraten, welches Mittel für deinen Untergrund am besten geeignet ist.
Generell wird zwischen diesen Schutzanstrichen unterschieden:
Temporäre Trennschichtbildner
Temporäre Anti-Graffiti-Mittel werden üblicherweise in zwei bis drei Schichten aufgetragen und verhindern, dass sich die Farbe mit dem Untergrund verbindet.
Weil die Farbe so nicht in die Oberfläche eindringt, lässt sich ein Graffito mit einem Heißwasser-Hochdruckreiniger abwaschen. Der Einsatz von chemischen Graffiti-Entfernern ist in aller Regel nicht notwendig.
Ein Vorteil dieser Methode besteht darin, dass die bauphysikalischen Eigenschaften der Oberfläche weitestgehend gleich bleiben.
Auch die Durchlässigkeit der Fläche für Wasserdampf bleibt erhalten, was die Schimmelgefahr minimiert. Viele dieser Produkte bestehen aus Mikrowachsen, sind biologisch abbaubar und frei von Lösungsmitteln. Sie sind optisch kaum zu erkennen und leicht aufzutragen. Die Schutzwirkung hält bis zu zwei Jahre lang an.
Semipermanente Trennschichtbildner
Auch semipermanente Anti-Graffiti-Mittel sind kaum zu sehen. Je nach System werden sie in einer oder zwei Schichten aufgetragen.
Die Wasserdampfdurchlässigkeit der Oberfläche bleibt bei vielen Produkten erhalten. Damit die Schutzwirkung möglichst lange bestehen bleibt, ist aber eine gelegentliche Wartung notwendig.
Permanente Trennschichtbildner
Permanente Anti-Graffiti-Mittel haften dauerhaft und zuverlässig auf vielen Oberflächen. Weil sie einen effektiven Schutz bieten, können Graffiti sehr einfach vollständig beseitigt werden.
Allerdings schränken die Produkte die Durchlässigkeit für Wasserdampf ein und können dadurch Schimmel begünstigen. Dazu kommt, dass sich die Schutzschicht nur schwer wieder entfernen lässt.
Die Kosten für den Graffiti-Schutz
Es gibt verschiedene Gütezeichen und Siegel, die hochwertige Produkte auszeichnen. Achte beim Kauf unbedingt darauf, dass der Graffiti-Schutz zertifiziert und für deine Oberfläche geeignet ist.
Die Kosten richten sich nach dem System. Temporäre Anti-Graffiti-Mittel fangen bei etwa zehn Euro pro Quadratmeter an, müssen aber nach spätestens zwei Jahren erneuert werden. Der permanente Schutz ist deutlich teurer, hält dafür aber dauerhaft.
Generell macht es keinen Sinn, die ganze Hauswand mit einem Trennschichtbildner zu behandeln. Denn die Mittel beeinflussen, wie die Oberfläche atmen und die Feuchtigkeit ausgleichen kann.
Und dir ist nicht geholfen, wenn du zwar Graffiti abwaschen kannst, in der Wohnung aber ein schlechteres Raumklima und Schimmel riskierst.
Du solltest es deshalb dabei belassen, nur die Flächen, die für Sprayer am attraktivsten sind, zu schützen.
Versperrte Zugänge und ausreichende Beleuchtung
Ein einfaches, aber sehr wirksames Mittel gegen unerwünschte Graffiti besteht darin, den Sprayern den Zugang zu versperren. Dazu kannst du zum Beispiel vor attraktiven Außenwänden einen Zaun aufstellen oder Hecken pflanzen.
Auch mehrere große Blumenkübel nebeneinander versperren den Weg. Denn auf den Flächen, an die Sprayer nicht herankommen, können sie auch keine Farbspuren hinterlassen.
Eine gute Außenbeleuchtung schützt dein Haus und Grundstück nicht nur vor Einbrechern, sondern auch vor Sprayern. Wer etwas Verbotenes tut, möchte dabei schließlich nicht im buchstäblichen Scheinwerferlicht stehen.
Die Kombination aus Leuchten und Bewegungsmeldern dürfte deshalb so manchen Sprayer in die Flucht schlagen. Die Wirkung kannst du verstärken, indem du gut sichtbar Kameras oder Kamera-Attrappen anbringst.
Begrünte Fassade
Eine Fassadenbegrünung sieht nicht nur hübsch aus, sondern schützt auch vor unerwünschten Graffiti. Denn bepflanzte Wände lassen sich kaum besprühen. Zu den beliebtesten Pflanzen für eine begrünte Fassade gehören Efeu und wilder Wein.
Allerdings solltest du dich beraten lassen, ob sich dein Mauerwerk dafür eignet. Außerdem musst du bedenken, dass sich die Haftwurzeln der Pflanzen genauso schwer entfernen lassen wie Graffiti.
Möchtest du nicht gleich die ganze Hauswand von Pflanzen bewuchern lassen, kannst du dich auf den Sockelbereich beschränken. Hier bieten sich vor allem Pflanzen wie Rosen oder Feuerdorn an, die Sprayer allein schon mit ihren Dornen auf Abstand halten.
Bunte Fassade oder Graffiti
Auch wenn es im ersten Moment paradox klingt, kann eine bunte Fassade oder ein vorhandenes Graffito ein guter Schutz vor unerwünschten Schmierereien sein.
Denn bunte Wände besprühen Sprayer eher ungern, weil ihr Werk hier längst nicht so gut zur Geltung kommt wie auf einer weißen oder zumindest einfarbigen Fläche.
Ziert bereits ein schönes, ansprechendes Graffito eine Wand, lassen die meisten Sprayer die Finger davon. Zum einen respektieren sie die Arbeit anderer und zum anderen wollen sie auch nicht, dass ihre Werke verunstaltet werden.
Möchtest du illegalen Schmierereien zuvorkommen, kannst du also einen Graffiti-Künstler damit beauftragen, deine Hauswand oder dein Garagentor mit einem echten Kunstwerk zu verschönern.
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Thema: Unerwünschte Graffiti an der eigenen Hauswand verhindern
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