7 Tipps rund um Raptexte

7 Tipps rund um Raptexte 

Der HipHop hat sich von einem Randgruppen-Musikstil zu einem sehr beliebten Musikgenre mit unzähligen Fans entwickelt. Rapper genießen hohes Ansehen und sind kommerziell erfolgreich. Musiker aller Sparten lassen sich immer wieder von HipHop-Beats und Raptexten inspirieren. Doch was macht einen guten Raptext eigentlich aus? Was braucht ein HipHop-Song, damit er gut ankommt?

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Und wie sollte der Rapper vorgehen, wenn er Texte schreiben will? Hier sind 7 Tipps rund um Raptexte.  

Tipp 1: Das eigene Vokabular ständig erweitern.

Der Rap lebt vom Wort. Die Beats und die Melodie im Refrain können den Rap unterstützen, die eigentliche Aufmerksamkeit gilt aber dem Text und dessen Inhalten. Damit der Rapper einen griffigen, aussagekräftigen und mitreißenden Text schreiben kann, muss er in Sachen Vokabular aus den Vollen schöpfen können.

Verfügt er über einen nur recht kleinen Wortschatz, wird es ihm schwerfallen, abwechslungsreiche Texte zu kreieren und vielfältige Reime zu finden. Raptexte, in denen sich ständig dieselben Wörter wiederholen, sind auf Dauer langweilig.

Deshalb sollte der Rapper viel lesen, Bücher genauso wie Zeitungsartikel und Online-Texte. Hier wird er auf geschliffene Formulierungen, einprägsame Ausdrücke und immer wieder auch neue, ihm bislang unbekannte Wörter treffen.    

Tipp 2: Das Gespür für Rhythmen schulen.

Beim Rap kommt es nicht nur darauf an, was gesagt wird, sondern auch darauf, wie es gesagt wird. Um später Text und Beat zusammenzubringen, aber auch um die Inhalte und die darin enthaltenen Botschaften gekonnt zu transportieren, braucht der Rapper ein Gespür für Rhythmen. Dieses Gespür kann er trainieren, indem er Texte laut liest.

Sagt er Wörter laut auf, wird er feststellen, welche Silben er instinktiv betont. Mit diesen Betonungen kann er nun spielen, indem er ganz bewusst mal die erste Silbe, dann die zweite Silbe, danach die dritte Silbe und so weiter betont. So kann er sich zum einen nach und nach dem richtigen Rhythmus für seinen Text annähern.

Zum anderen kann er sein Publikum überraschen, indem er bekannte Wörter auf ungewöhnliche Art in seinem Text verwendet.  

Tipp 3: Auf den Flow achten.

Ein Raptext muss sich nicht zwangsläufig reimen. In den meisten Fällen setzen Rapper aber Reime ein, um die einzelnen Passagen miteinander zu verbinden. Die große Kunst dabei besteht darin, Reime zu finden, die überraschend und unvorhersehbar sind. Plumpe Standardreime, die jeder schon unzählige Male gehört hat, sind zwar in Ordnung, werden dem Rapper aber vermutlich keine echte Anerkennung für sein Können einbringen. Der Rapper sollte also versuchen, intelligent und ungewöhnlich zu texten.

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Dazu darf er durchaus auch Reime einbauen, die keine echten, sauberen Reime sind, sondern bei denen die Endsilben der Wörter nur ähnlich klingen. Allerdings ist dann wichtig, dass die Anzahl der Silben übereinstimmt. Zudem ist ein guter Flow ein zentrales Element von einem gelungenen Raptext.

Es bringt nichts, wenn der Rapper möglichst viele Wörter schnell hintereinander anordnet, sich dann aber ständig verhaspelt. Er sollte also darauf achten, dass sein Text in sich rund ist und sich fließend performen lässt.     

Tipp 4: Einen griffigen Aufhänger suchen.

Raptexte können gnadenlos ehrlich sein, provozieren, aktuelle Themen behandeln, aus dem eigenen Leben erzählen, kritisieren, motivieren, witzig sein oder einfach nur für gute Laune sorgen und zum Feiern einladen. Was jeder Songtext aber braucht, ist ein Aufhänger.

Der Aufhänger ist der Teil des Songs, der im Gedächtnis haften bleibt und das Publikum zum Mitsingen anregt. In den meisten Fällen fungiert der Refrain als Aufhänger. Der Aufhänger muss nicht sehr lang sein, aber er sollte einen eingängigen Rhythmus und einen griffigen Text haben, den jeder zumindest mitsummen kann.

Einen richtig guten Aufhänger zu finden, ist allerdings oft die größte Herausforderung. Dennoch sollte der Rapper hier Geduld haben und nicht versuchen, irgendwas am Knie abzubrechen. Früher oder später wird ihm die richtige Idee schon einfallen. Letztlich ist es besser, einen Song erst später fertig zu stellen, als sich mit einem bestenfalls zweitklassigen Aufhänger zufriedenzugeben. 

Tipp 5: Erst der Text, dann der Takt.

Den Beat, den der Rapper für seinen Song verwenden möchte, sollte er erst dann endgültig auswählen, wenn sein Text steht. Natürlich kann sich der Rapper vorher verschiedene Beats anhören, sich davon inspirieren lassen und einige in die engere Auswahl nehmen.

Auch eine grobe Rhythmusstruktur kann er sich vorher schon zurechtlegen. Ausprobieren, welcher Beat am besten klingt, und den Text dann auf den Takt anpassen, sollte der Rapper aber erst, wenn er den Text fertig hat. Gerade Anfänger machen oft den Fehler, dass sie sich zuerst den Beat aussuchen und dann versuchen, einen Text zu schreiben, der zu diesem Beat passt.

Das Ergebnis ist vielfach ein Text, der etwas holprig klingt oder in Sachen Wortwahl viele Kompromisse macht, weil er sonst nicht zum Takt passen würde. Andersherum ist es leichter, etwas am Text zu schleifen, um ihn so optimal an den Beat anzupassen.     

Tipp 6: Die Raptexte auswendig lernen.

Der Rapper sollte seine Texte immer auswendig lernen. Natürlich spricht nichts dagegen, wenn er sich einen Spickzettel bereithält und ab und zu mal einen Blick darauf wirft. Einen Rapsong im Tonstudio aufzunehmen oder vor Publikum zu performen und den Text dabei abzulesen, wird mit Blick auf eine gute und mitreißende Präsentation aber nicht funktionieren.  

Tipp 7: Den Rap mehrfach aufnehmen.

Wie gut ein Raptext wirklich klingt, lässt sich erst dann beurteilen, wenn der Rapper den Song hört. Deshalb sollte er seinen Rap aufnehmen und sich das Stück anhören. Dadurch kann er beurteilen, wie der Rap insgesamt klingt, wie der Text rüberkommt, ob die einzelnen Passagen verständlich sind und an welchen Stellen der Flow nicht stimmig wirkt.

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Außerdem kann er abschätzen, ob der Text Höhen und Tiefen hat, Emotionen transportiert und eine Botschaft vermittelt, oder ob er nach monotonem Robotersound klingt. Dabei sollte der Rapper seinen Text aber mindestens zweimal, besser noch dreimal aufnehmen.

Das ist zwar aufwändiger, die erste Version wird aber in den seltensten Fällen perfekt sein. Außerdem kann der Rapper so verschiedene Varianten ausprobieren und sich am Ende dann für die Version entscheiden, die ihm am besten gefällt. 

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Baujahr 1974, Name: Bernius Maliki - Dj und Rapper & Christian Gülcan Ex-Rapper, Tänzer, Grafifti-Writer- schreiben hier zu diversen HipHop Themen. Aufgewachsen in der Szene, Musik- Produktionen Radical Movement, Bad Taste Anfang 90. Mitglieder in Graffiti Crews, Tag ICE , Ende der 80er auch mehrere Jahre getanzt (Breakdance). Aktuell Betreuung Kinder im Freestyle HipHop Tanz.

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