Übersicht über die wichtigsten Formen von Streetart

Übersicht über die wichtigsten Formen von Streetart 

Übersetzt bedeutet der Begriff Streetart nichts anderes als Straßenkunst und gemeint ist damit eine moderne Form der Kunst im öffentlichen Raum.

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Streetart-Künstler arbeiten mit unterschiedlichen Materialien, beispielsweise mit Sprühdosen, Markern, Pinseln und Rollen oder auch Aufklebern und Postern. Traditionelle Malgründe sind Wände und Fassaden, aber auch Straßen und Bürgersteige, Haltestellen, Laternen, Telefonzellen, Mülleimer, Verkehrschilder, Bäume, Stromkästen oder andere Flächen können gestaltet werden.

Zudem gehören alle Installationen im öffentlichen Raum letztlich in den Bereich der Streetart. Skulpturen und Plastiken, Lichteffekte oder durch Tücher und andere Materialien verhüllte Objekte sind somit genauso Streetart wie Graffitis oder Poster. Auch wenn sich die Streetart als Kunstrichtung mittlerweile etabliert hat und es durchaus legale Auftragsarbeiten gibt, sind nach wie vor viele Kunstwerke illegal.

Aus diesem Grund bleiben die meisten Künstler anonym und sind auch in der Szene meist nur unter ihrem Pseudonym bekannt. Inhaltlich thematisiert die Streetart vielfach den Protest gegen den Kapitalismus, die öffentliche Ordnung und das Konsumverhalten. Oft verzichten die Künstler jedoch auf eine konkrete Botschaft und lassen stattdessen ihre Werke für sich sprechen.

Der erste Künstler, der im öffentlichen Raum arbeitete, ist der Franzose Gérard Zlotykamien, der daher auch als der Urvater der Streetart gilt. Zu den weiteren namhaften Größen dieses Genres gehören beispielsweise Blek le Rat, Banksy, Harald Naegeli oder Keith Haring. Letztlich spielt es jedoch keine Rolle, ob die Streetart als Ausdruck von Kreativität und als Kunst oder lediglich als Schmiererei und eine Form von Vandalismus beurteilt wird, denn die Streetart prägt schon längst das Bild vieler größeren Städte. Allerdings ist Streetart nicht gleich Streetart, denn es gibt einige unterschiedliche Erscheinungsformen.

Hier nun eine Übersicht über die wichtigsten Formen von Streetart:

·         Graffiti.

Die vermutlich bekannteste Erscheinungsform von Streetart sind Graffitis. Dabei meint der Begriff Graffiti unterschiedliche Varianten und Stile, in denen Schriftzüge und Bilder im öffentlichen Raum angebracht werden. In vielen Fällen werden Graffitis dabei aber ohne vorherige Zustimmung gestaltet, weshalb sie in diesem Fall rechtlich gesehen eine Form von Sachbeschädigung und Vandalismus darstellen. Auf der anderen Seite sind Graffitis einer der vier Elemente des HipHop und haben sich mittlerweile nicht nur als Kunstrichtung, sondern auch als eine Form der Jugendkultur etabliert. Die am weitesten verbreitete Form von Graffitis ist das sogenannte Style Writing, bei dem Schriftzüge gestaltet werden.

 

·         Stencil.

Diese Form von Streetart entstand Ende der 1970er-Jahre vor allem in der Punkszene. Andere Bezeichnungen für diese Kunstrichtung sind Schablonenkunst oder Pochoir, denn die Kunstwerke entstehen mithilfe von Schablonen. Die Schablonen werden im Vorfeld vorbereitet und in vielen Fällen mehrfach verwendet. Ausgemalt werden die Kunstwerke mit meist Spraydosen, möglich ist aber auch der Einsatz von Ölfarben und Pinsel oder der Airbrush-Technik. Stencils zeigen häufig Portraits von Politikern und anderen berühmten Personen oder politische Symbole. Zu den bekanntesten Schablonenkünstlern gehören der Brite Banksy und der Franzose Blek le Rat.

 

·         Sticker.

Die Stickerkunst als Variante der Streetart verbreitet sich seit etwa 2000. In vielen Fällen handelt es sich bei den Aufklebern um kostenlos erhältliche Sticker wie beispielsweise selbstklebende Adressaufkleber für Päckchen und Pakete, die dann mit eigenen Bildern und Schriftzügen gestaltet werden. Sehr häufig werden auf Stickern dabei linkspolitische Parolen abgebildet. Im Unterschied zu Graffiti oder Stencil gehört die Stickerkunst rechtlich gesehen in den Bereich des Wildplakatierens. Insofern gelten die Kunstwerke, sofern sie illegal angebracht wurden, nicht als Sachbeschädigung, sondern lediglich als Ordnungswidrigkeit.

·         Pixação.

Diese Form der Streetart stammt aus der brasilianischen Metropole São Paulo und ist hier auch weit verbreitet. Die Pixação sind allerdings keine Kunstwerke, die den Ausdruck von Kreativität zum Ziel haben, sondern vielmehr das Ventil für Jugendliche, die auf diese Weise auf ihre Benachteiligung aufmerksam machen möchten. Die sogenannten Pixadores stammen hauptsächlich aus den Armenvierteln und nutzen die Spraydosen, um auf die Missstände hinzuweisen, um sich selbst zu verwirklichen und auch um Annerkennung zu erhalten. Bei den Kunstwerken, die meist das Logo des Sprayers oder seiner Gang zeigen, kommt es aber weniger auf Raffinesse oder künstlerisches Können an, sondern das Ziel liegt darin, die Pixação möglichst hoch an Hauswänden zu platzieren. Je höher das Kunstwerk angebracht wird, desto höher wird auch die Leistung des Pixadors bewertet.

 

Scratching.

Diese Streetart-Variante entstand Mitte der 1990er-Jahre in New York und findet sich in Deutschland vor allem in Berlin. Beim Scratching entstehen die Kunstwerke, indem meist Fensterscheiben oder andere glatte Flächen zerkratzt werden. Eine damit verwandte Form ist das Etching, bei dem die Bilder oder Schriftzüge in die Flächen geätzt werden.

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