Wie werde ich DJ? Teil II

Wie werde ich DJ? Teil II

Als erfolgreicher DJ durch die Clubs ziehen, das begeisterte Publikum auf die Tanzfläche locken und vielleicht sogar selbst den einen oder anderen Hit in den Charts platzieren: So klingt die Wunschvorstellung.

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Die Realität sieht ein wenig anders aus. Denn auch wenn es keine geregelte Berufsausbildung gibt, so erfordert der Job des DJs genauso Wissen, Können und Erfahrung wie jeder andere Beruf.

Eine allgemeingültige Antwort auf die Frage “Wie werde ich DJ?” gibt es ebenso wenig wie eine pauschale Anleitung. Aber wir können dem angehenden DJ ein paar Tipps und Denkanstöße mit auf den Weg geben.

 

Wie kann ich meine ersten Gigs an Land ziehen?

Hat sich der DJ für eine Software entschieden, kann er langsam damit anfangen, erste Erfahrungen mit Live-Publikum zu sammeln. Im stillen Kämmerlein zu üben, ist zwar gut und wichtig. Ein DJ gehört aber nun einmal auf die Bühne. Damit stellt sich allerdings die Frage, wie der DJ an Auftritte kommt. Ein namhafter Club wird bei einer großen Party mit vollem Haus schließlich eher selten einen völlig unbekannten Neuling buchen.

Eine gute Anlaufstelle ist der Freundes- und Bekanntenkreis. Der angehende DJ sollte sich erkundigen, ob er bei den nächsten Geburtstagspartys, Feiern und anderen Festen für die Musik sorgen kann.

Auf diese Weise sichert er sich zum einen die ersten kleineren Auftritte, kann sein Können unter Beweis stellen und vor Live-Publikum austesten, welche Songs gut ankommen und welche nicht. Zum anderen lernt er vielleicht neue Leute kennen. Macht er einen guten Job, hat er möglicherweise gleich den nächsten Auftritt in der Tasche. So baut sich der DJ quasi nebenbei ein Netzwerk auf.

Übrigens: Bei seinen Auftritten wird der DJ feststellen, dass ständig irgendwelche Leute ankommen und Musikwünsche äußern. Und oft passen die Musikwünsche so gar nicht zu der Stimmung, die der DJ gerade aufgebaut hat. An diesem Punkt ist wichtig, dass sich der DJ nicht stressen und aus dem Konzept bringen lässt. Natürlich sollte er versuchen, die Musikwünsche zu erfüllen. Aber dazu muss er sein Programm nicht abbrechen.

Stattdessen sollte er sich die Musikwünsche notieren und die Songs im Verlauf des Abends dort einbauen, wo sie seiner Meinung nach gut passen. Die Songs, die sich das Publikum regelmäßig wünscht, sollte der DJ außerdem in sein Repertoire aufnehmen. Das gilt auch dann, wenn ihm selbst die Songs nicht gefallen. Denn als DJ ist es nicht seine Aufgabe, seine Lieblingsmusik zu spielen. Stattdessen ist es sein Job, das Publikum zufriedenzustellen und gut zu unterhalten.

 

Welches Equipment sollte ich mir zulegen?

Nimmt die Anzahl der Auftritte kontinuierlich zu, wird es langsam Zeit, sich Gedanken über ein besseres Equipment zu machen. DJ-Software ist beispielsweise für Midi-Controller konzipiert.

Denn während mit der Maus immer nur ein Knopf oder Regler bedient werden kann, können am Mischpult mehrere Einstellungen gleichzeitig verändert werden. Eine Möglichkeit ist, dass der DJ bei seinem Laptop bleibt. In diesem Fall sollte er seine Ausstattung um einen DJ-Controller erweitern.

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Ansonsten wird ein Mischpult zum zentralen Element der Ausrüstung. Über das Mischpult kann der DJ die Tonsignale von zwei oder mehr Geräten wie Laptop, USB-Stick, CD-Player und Plattenspieler miteinander mischen. Für welche Gerätekombination sich der DJ entscheidet, bleibt seinem eigenen Geschmack überlassen. Plattenspieler sind die klassische, traditionelle Form des DJing. Mit ihnen hat alles angefangen.

Kleiner Nachteil ist, dass viele aktuelle Songs nicht auf Vinyl erscheinen und die Musikauswahl deshalb eingeschränkt ist. Ein oder mehrere CD-Player lassen sich optimal mit dem Mischpult kombinieren. So kann der DJ die Songs ineinander überblenden. Eine CD-Sammlung bietet außerdem den Vorteil, dass sie sich in einem Koffer problemlos transportieren lässt. Moderne CD-Player können neben CDs auch auf andere Speichermedien wie USB-Sticks und Festplatten zurückgreifen. Damit werden sie zu universellen Abspielgeräten.

Am Anfang muss der angehende DJ aber noch nicht allzu viel Geld investieren. Es reicht, wenn er sich beispielsweise einen einfachen Midi-Controller zulegt und damit die DJ-Software seiner Wahl steuert. Im Laufe der Zeit kann er seine Technik dann immer weiter ausbauen oder auf andere Kombinationen umsteigen. Wenn es das Budget zulässt, wäre es aber nicht schlecht, wenn sich der DJ schon jetzt einen hochwertigen Kopfhörer zulegt.

 

Worauf sollte der DJ achten, wenn er Mixe aufnimmt?

Sein Equipment kann der DJ nutzen, um gleich einmal ein paar Demo-Mixe aufzunehmen. An dieser Stelle ist es übrigens auch noch nicht notwendig, dass der angehende DJ verschiedene Techniken wie beispielsweise das Beatmatching beherrscht. Wichtiger ist jetzt erst einmal, dass er sein Gehör trainiert und ein Gespür für stimmige Mixe entwickelt.

Um einen Mix aufzunehmen, hat der DJ mehrere Möglichkeiten. Die einfachste Lösung ist, die Aufnahmefunktion der DJ-Software zu nutzen. Daneben kann der DJ den Ausnahmeausgang seines Mischpults am Computer anschließen und den Mix direkt im Rechner aufnehmen. Das Smartphone oder ein MP3-Rekorder sind ebenfalls geeignet. Jedenfalls sollte der DJ seinen fertigen Mix zur Seite legen und sich nach zwei, drei Tagen anhören.

  • Wie klingen die Lieder, wenn sie hintereinander abgespielt werden?
  • Passen die Songs thematisch zusammen?
  • Bleibt die Stimmung erhalten und gibt es immer wieder Höhepunkte? Oder kommen alle Knaller am Anfang und danach dümpelt der Mix nur noch so vor hin sich?
  • Hat der Mix das Potenzial, um das Publikum bei Laune und auf der Tanzfläche zu halten?

Wie gut der Mix wirklich ist, wird der DJ natürlich erst wissen, wenn er ihn beim nächsten Auftritt gespielt hat. Und der DJ sollte nicht zu selbstkritisch sein, denn am Ende entscheidet sowieso das Publikum. Aber es ist beruhigend, wenn der DJ weiß, dass er ein paar gute Mixe in Petto hat.

 

Wie nenne ich mich als DJ?

Spätestens nach den ersten Auftritten sollte sich der DJ überlegen, unter welchem Namen er als DJ auftreten will. Auf Privatpartys Musik zu machen, ist ein guter Anfang. Waren die Gäste zufrieden, werden sie den DJ für ihre eigenen Partys engagieren und anderen weiterempfehlen. Doch auf Dauer wird das nicht reichen.

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Wenn der DJ richtig durchstarten will, sollte er nicht auf Zufälle hoffen, sondern selbst aktiv werden und für sich Werbung machen. Das Internet ist das optimale Medium dafür. Auf einer eigenen Webseite und in den sozialen Netzwerken kann sich der DJ präsentieren, Fotos von Auftritten hochladen und seine Kontaktdaten bereitstellen. Aber dafür braucht er eben einen Namen. Dabei kann sich der DJ ein Pseudonym ausdenken.

Oder er greift auf einen Online-Generator zurück, der mögliche DJ-Namen als Vorschläge erstellt. Die einfachste und nicht selten beste Lösung ist aber, wenn der DJ seinen eigenen Namen oder seinen allseits bekannten Spitznahmen verwendet. Denn unter diesem Namen ist er eben bekannt und potenzielle Auftraggeber wissen von Anfang an, mit wem sie es zu tun haben.

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Baujahr 1974, Name: Bernius Maliki - Dj und Rapper & Christian Gülcan Ex-Rapper, Tänzer, Grafifti-Writer- schreiben hier zu diversen HipHop Themen. Aufgewachsen in der Szene, Musik- Produktionen Radical Movement, Bad Taste Anfang 90. Mitglieder in Graffiti Crews, Tag ICE , Ende der 80er auch mehrere Jahre getanzt (Breakdance). Aktuell Betreuung Kinder im Freestyle HipHop Tanz.

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