15 erfolgreiche LGBTQ+ Rapper, Teil 1

15 erfolgreiche LGBTQ+ Rapper, Teil 1

Eigentlich ist die HipHop-Szene dafür bekannt, sich betont maskulin zu inszenieren. Männer sind stark und mächtig, Frauen sexy Beiwerk. Mitunter steht der Rap sogar für seine homophobe Kultur in der Kritik. Aber das Genre entwickelt sich stetig weiter und wird dabei immer vielfältiger und bunter. Inzwischen gibt es zahlreiche LGBTQ+ Rapper, die Grenzen aufgehoben und das Genre nachhaltig verändert haben.

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15 erfolgreiche LGBTQ+ Rapper, Teil 1

Mit ihren starken Texten und unverkennbaren Sounds begeistern sie längst das Publikum. In einer Beitragsreihe stellen wir 15 erfolgreiche LGBTQ+ Rapper vor, und das wie gewohnt in alphabetischer Reihenfolge!:

  1. Angel Haze

Befragt zu ihrer sexuellen Identität, verwendet Angel Haze meistens den Begriff pansexuell. Pansexualität bedeutet, sich bei der Auswahl der Partner nicht am Geschlecht zu orientieren und offen für alle Geschlechtsidentitäten zu sein.

Die Rapperin spricht zwar sehr offen über das Thema, hat aber grundsätzlich eine Abneigung gegenüber Etiketten. Denn aus ihrer Sicht sind Etiketten in erster Linie dafür da, anderen dabei zu helfen, sie einzuordnen und zu verstehen.

Angel Haze hingegen geht es nicht nur um sexuelle Anziehung und bei ihrer Orientierung nicht um körperliche Intimität, sondern vor allem um tiefere Verbindungen.

Generell entwickelte sich die Beziehung zu ihrer Identität dynamisch. So bezeichnete sich die Rapperin zunächst als lesbisch, später als bisexuell und erkannte schließlich ein noch breiteres Spektrum an Sexualität.

Aber natürlich wäre es völlig falsch, die Rapperin nur auf ihre Orientierung zu reduzieren. Immerhin stellt sie mit gefeierten Alben wie Reservation oder Dirty Gold sehr eindrucksvoll und erfolgreich unter Beweis, welches musikalische Talent in ihr steckt.

  1. Azealia Banks

Seit 2011 ist Azealia Banks aus der Musikszene nicht mehr wegzudenken. Seinerzeit veröffentlichte die aus Harlem stammende Sängerin ihre Single 212. Drei Jahre später folgte ihr Debütalbum Broke with Expensive Taste. Kritiker lobten die Platte in höchsten Tönen und Billboard bezeichnete die Rapperin als eine der wichtigsten Künstlerinnen des Jahrzehnts.

Azealia Banks outete sich offen als bisexuell. Sie stellte aber klar, dass sich ihre Bekanntheit nicht auf ihrer Sexualität, sondern auf ihrem künstlerischen Schaffen stützen soll. Dennoch baut sie ihre Sexualität thematisch immer wieder in ihre Musik ein.

Außerdem ist die Rapperin für ihre Offenheit in den sozialen Medien bekannt. Hier setzt sie sich mit den Belangen der LGBTQ-Gemeinde auseinander und positioniert sich zu Fragen wie kultureller Aneignung. Die Rapperin steht für ihre Überzeugungen und ihre Identität ein und ist damit eine wichtige Stimme, die auch anderen Mut macht.

  1. Cakes Da Killa

In bescheidenen Verhältnissen in Brooklyn aufgewachsen, startete der Rapper Cakes Da Killa seine musikalische Karriere mehr oder weniger aus Langeweile im Studentenwohnheim.

Heute ist er eine echte Größe in der HipHop-Szene und nutzt seine Popularität, um für seine eigene Sexualität einzustehen und die zögerliche Akzeptanz von LGBTQ+ des Genres zu hinterfragen.

Sein Debütalbum Hedonism, das 2016 erschien, war eine kühne Erkundung seines Lebens und seiner Sexualität. Er sprengte damit die Grenzen eines Genres, das sich mit solchen Themen oft schwertut. In einer Branche, die früher stark von Vorurteilen geprägt war, vertritt der Rapper die Ansicht, dass Künstler heute Ablehnung erfahren würden, wenn sie sich homophob positionieren.

Damit unterstreicht er den Wandel, den die Musikkultur vollzogen hat.

Die offenen und unverblümten Texte des Rappers, die seine eigenen Erfahrungen zum Ausdruck bringen, finden in der LGBTQ+-Gemeinde großen Zuspruch.

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Mit seiner künstlerischen Arbeit und seinem persönlichen Engagement schafft Cakes Da Killa nicht nur hervorragende Musik, sondern schreibt auch einige Kapitel der HipHop-Szene neu.

  1. Frank Ocean

Der angesehene HipHop-Künstler Frank Ocean machte seine Bisexualität im Jahr 2012 publik. Dazu veröffentlichte er einen emotionalen Post in den sozialen Medien, den er mit den aufrichtigen Worten „Ich fühle mich wie ein freier Mann“ beendete.

Diese fast schon poetische Offenbarung zeigt auf, wie sensibel es sein kann, derart intime Details preiszugeben und mit einem weltweiten Publikum zu teilen. Trotz der Risiken, die mit dem Outing einhergehen, verdeutlichte Oceans Erklärung zugleich seine Selbstbestimmung und seinen tiefen Stolz.

Auf seinem viel gelobten Album Channel Orange thematisierte der Rapper öfter die männliche Liebe. Sein Mut wurde mit zahlreichen Auszeichnungen und Preisen belohnt. Frank Ocean ist für seine introspektive und oft avantgardistische Musik bekannt und geschätzt.

Dabei gelingt es ihm in eindrucksvoller Weise, in seinen Songs subtil auf seine Sexualität anzuspielen und gleichzeitig persönliche Details für sich zu behalten.

  1. iLoveMakonnen

Mit seinem eingängigen Song Tuesday zog der Rapper iLoveMakonnen erstmals die Aufmerksamkeit auf sich. Doch der maßgebliche Beitrag, der die Musiklandschaft nachhaltig prägte, folgte 2017.

In einem Post erklärte der Rapper: „Als Modeikone kann ich nur über meinen Kleiderschrank sprechen. Es ist an der Zeit, dass ich mich oute.“ Die offen kommunizierte Wahrheit, schwul zu sein, erweiterte sein ohnehin schon tiefgründiges künstlerisches Schaffen um eine neue Ebene der Verletzlichkeit.

Heutzutage ist ein Outing keine allzu große Sache mehr. Doch in einer Zeit, in der Diskussionen über die Sexualität und insbesondere die gleichgeschlechtliche Liebe in der HipHop-Szene noch sehr umstritten waren, ging der Rapper mit seiner freimütigen Enthüllung einen bahnbrechenden Schritt.

Seine Ehrlichkeit in Kombination mit seinem herausragenden Talent sicherte ihm einen wichtigen Platz im modernen Musikbusiness.

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Baujahr 1974, Name: Bernius Maliki - Dj und Rapper & Christian Gülcan Ex-Rapper, Tänzer, Grafifti-Writer- schreiben hier zu diversen HipHop Themen. Aufgewachsen in der Szene, Musik- Produktionen Radical Movement, Bad Taste Anfang 90. Mitglieder in Graffiti Crews, Tag ICE , Ende der 80er auch mehrere Jahre getanzt (Breakdance). Aktuell Betreuung Kinder im Freestyle HipHop Tanz.

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