Rap-Songs schreiben – ein kompletter Leitfaden, 1. Teil
In fast jedem Genre spielen die Songtexte eine wichtige Rolle. Doch im HipHop sind sie besonders wichtig. Denn während im Pop, Rock oder Schlager die Aufmerksamkeit auch stärker auf die Melodie gelenkt werden kann, lebt ein Rap-Song von den Reimen und dem Rhythmus der Wörter. Möchtest du dich an Rap-Songs versuchen, musst du also nicht nur wissen, wie man generell Songs schreibt, sondern vor allem, wie man Rap-Songs schreibt.
Und um dir dabei etwas unter die Arme zu greifen, haben wir einen kompletten Leitfaden erstellt. Darin zeigen wir dir, was einen guten Rap-Song ausmacht und wie der Song entsteht.
Ein paar Tipps geben wir dir natürlich auch mit auf den Weg. Also, legen wir los!:
Inhalt
Was einen guten Rap-Song ausmacht
Jedes Musikgenre hat seine Besonderheiten. So ist bei Pop-Songs zum Beispiel eine eingängige Melodie wichtig, während es im Schlager darauf ankommt, dass das Publikum mitsingen kann.
Im Rap zählen andere Dinge. Diese Kriterien solltest du im Hinterkopf haben, bevor du loslegst, deine Texte zu schreiben.
Die Story
Ein sehr wichtiger Punkt bei HipHop und Rap ist Authentizität. Kein anderes Genre steht so sehr dafür, die Wahrheit zu sagen und auch unangenehme Dinge auszusprechen, wie der Rap.
Die Struktur von Rap-Songs ist oft vergleichsweise einfach. Dafür steht die Geschichte klar im Mittelpunkt. Schreibst du über deine eigenen Erlebnisse, zeigst du dich verletzlich oder machst dich sogar angreifbar.
Aber ein überzeugender und erfolgreicher Rap-Song setzt voraus, dass dir die Zuhörer deine Story glauben.
Der Flow
Im Rap ist ein guter und stimmiger Flow entscheidend. Ein eingängiger Stil, der dich und deine Songs unverkennbar macht, spielt zwar auch eine Rolle. Aber genauso wichtig ist, dass du die richtige Frequenz findest, damit der Text und der Beat eine perfekte Einheit bilden.
Das bedeutet gleichzeitig auch, dass du deine Stimme regelmäßig trainieren solltest. Denn im Rap lebt die Musik von deinem Ausdruck.
Der Sprachstil
Wenn du Rap-Songs schreibst, musst du mit der Sprache umgehen können. Es reicht nicht aus, nur irgendwelche Wörter aneinanderzureihen oder dir mehr oder weniger gelungene Reime auszudenken.
Ein starker Rap-Text spielt mit Redewendungen, Metaphern, Doppeldeutigkeiten, Wortwitz und vielen anderen rhetorischen Stilmitteln.
Es kann also nicht schaden, wenn du deine Deutschbücher hervorholst und dein Schulwissen auf Vordermann bringst.
So schreibst du Rap-Songs
Bist du bereit für deinen ersten oder einen neuen Rap-Song? Wir nennen die verschiedenen Schritte, die dich zu einem guten Song führen. Aber natürlich sind diese Schritte nicht in Stein gemeißelt.
Sie verstehen sich lediglich als Grundgerüst, an dem du dich orientieren kannst. Lass dich davon nicht in deiner Kreativität einschränken, sondern gestalte deinen Schaffensprozess so, wie es sich für dich am besten anfühlt.
Schritt 1: Überlege dir deine Botschaft
Ein guter Rap-Song hat eine Aussage. Er transportiert eine Botschaft. Ein gelungener Text setzt voraus, dass du über etwas schreibst, was du weißt oder kennst. Die Zuhörer werden schnell durchschauen, ob du aufrichtig und aus dem Herzen schreibst oder ob du nur versuchst, irgendwelche allgemeinen Aussagen zu verarbeiten.
Du willst aus deiner Kindheit erzählen? Du möchtest ein Erlebnis verarbeiten? Es gibt einen Schicksalsschlag, der dich bewegt? Dir ist es ein Anliegen, Kritik zu üben oder auf Ungerechtigkeiten hinzuweisen?
Was auch immer es ist, bleibe bei dem, wovon du Ahnung hast. Die Message deines Songs muss nicht unbedingt tiefgründig sein. Auch gegen einen lockeren Party-Song ist überhaupt nichts einzuwenden. Entscheidend ist nur, dass du authentisch bleibst und eine Botschaft wählst, die zu dir passt.
Schritt 2: Wähle den Beat
Es ist einfacher, einen Text zu einem Beat zu schreiben, als einen Beat zu kreieren, der zu einem schon fertigen Text passt. Denn wenn du den Rhythmus bereits im Kopf hast, kannst du die Wörter und den Flow der Sprache danach strukturieren.
Hast du schon etwas Erfahrung als Musiker, kannst du deine eigenen Beats erstellen. Ansonsten findest du online und als Software jede Menge Beats, die du nutzen kannst.
Manchmal kommt dir auch die zündende Idee, wenn du einfach mit den Fingern auf dem Tisch trommelst.
Während der Rap Beats in unterschiedlichsten Stilen verwendet, werden im HipHop gerne auch Samples aus anderen Songs genutzt. Experimentiere also ruhig herum. Beachte aber immer die Urheberrechte, bevor du etwas von anderen übernimmst.
Schritt 3: Schreibe die Hook
Die Hook, auf Deutsch der Haken, ist der Teil des Songs, der den Zuhörern im Ohr bleibt. Es ist ein kurzer, aber eingängiger Abschnitt, der meist in den Refrain eingebettet ist und das Hauptthema des Songs auf den Punkt bringt.
Gleichzeitig ist die Hookline die charakteristische Textzeile oder Passage, die über den Wiedererkennungswert deines Songs bestimmt, weil sie in der Erinnerung hängen bleibt.
In der Praxis hat es sich bewährt, wenn du mehrere Hooks schreibst und sie dann erst einmal zur Seite legst. Mit etwas Abstand kannst du einfacher beurteilen, welche Textzeilen tatsächlich als Hooks infrage kommen.
Schritt 4: Den Rhythmus ausarbeiten
Hast du den Beat und die Hook, wird es Zeit, eine Struktur für deinen Song zu finden. Bei einem Rap-Song hat der Text zwar das meiste Gewicht. Trotzdem brauchst du einen guten Rhythmus als Basis.
Es macht nichts, wenn dein Text noch nicht fertig ist oder du noch gar nicht mit dem Text begonnen hast. Lass einfach deinen Beat in einer Dauerschleife laufen, starte die Sprachaufnahme und improvisiere.
Du kannst dabei irgendwelche Silben und Laute oder Wörter rappen, die dir spontan einfallen. An dieser Stelle geht es nicht um die Inhalte, sondern nur darum, den Rhythmus und die Frequenz deines Raps festzulegen.
Probiere bei deiner Aufnahme verschiedene Geschwindigkeiten aus, teste unterschiedliche Tonfälle und Betonungen auf den einzelnen Beats und experimentiere mit den Übergängen zwischen Strophen und dem Refrain.
Lass dich in deiner Kreativität treiben, denke nicht zu viel nach und bremse dich selbst nicht aus. Die Auswertung, was du später verwendest und was nicht, solltest du erst im Nachhinein vornehmen.
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Thema: Rap-Songs schreiben – ein kompletter Leitfaden, 1. Teil
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