Abwaschbare Graffiti mit selbstgemachter Sprühfarbe
Den Innenhof oder den Gehweg mit Straßenkreide zu verschönern, kennen viele sicher noch aus ihren Kindertagen. Der große Vorteil von diesen Farben ist, dass sie mit Wasser problemlos wieder weggewaschen werden können. So können sich die Kids austoben und wenn kein Regen in Sicht ist, genügt ein Eimer Wasser, um die Malereien wieder zu entfernen.
Ab dem Jugendlichenalter kommt dann mitunter die Idee auf, dauerhafte Kunstwerke auf Häuserwänden und anderen öffentlichen Objekten zu hinterlassen. Das Problem an der Sache ist nur, dass Graffiti illegal sind, wenn sie ohne Zustimmung des Besitzers erfolgen. Rechtlich gesehen, handelt es sich bei den Malereien nämlich um eine Sachbeschädigung. Klar, dass dafür mächtig Ärger drohen kann.
Doch es gibt einen Kompromiss: abwaschbare Graffiti. Dafür werden Sprühfarben verwendet, die mit Straßenkreide vergleichbar sind. Nur handelt es sich eben nicht um Kreidestücke, sondern um Farben, die wie echte Graffiti-Farben gesprüht werden.
Im Handel gibt es solche Sprüh-Kreidefarben fertig zu kaufen. Allerdings sind sie mitunter recht teuer. Und je nach Zusammensetzung kann es sein, dass die Farben so intensiv auf der Oberfläche haften, dass doch wieder der Hochdruckreiniger ran muss.
Damit wäre aber der Sinn verfehlt. Wir stellen deshalb ein Rezept vor, mit dem sich die Sprühfarben für abwaschbare Graffiti ganz einfach und sehr kostengünstig selbst anmischen lassen. So kann sich der Graffiti-Maler nach Herzenslust austoben, ohne Ärger zu riskieren.
Inhalt
Sprühfarbe für abwaschbare Graffiti selber machen – die Rezepte
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie die Sprühfarben hergestellt werden können. Die Basis bilden immer Wasser und Lebensmittelfarbe. Dazu kommt ein Füllstoff, der dafür sorgt, dass die Farben die richtige Konsistenz bekommen und nach dem Aufsprühen gut sichtbar sind.
Für die einfachste Variante werden die Farben aus
- zwei Esslöffeln Mehl,
- etwa 100 ml Wasser und
- ungefähr zehn Tropfen Lebensmittelfarbe
angemischt. Der Vorteil von diesem Rezept ist, dass es mit wenigen Zutaten auskommt. Allerdings fehlt der Weißanteil ein wenig. Deshalb sind die Farben nach dem Trocknen nicht mehr ganz so kräftig. Außerdem kann es passieren, dass das Mehl Klumpen bildet, wenn die Farben länger stehen.
Besser ist deshalb, das Mehl durch Speisestärke zu ersetzen. In diesem Fall bestehen die Farben dann aus
- 100 Gramm Speisestärke,
- 200 ml Wasser und
- etwa 15 Tropfen Lebensmittelfarbe.
Durch die Speisestärke haben die Farben einen höheren Weißanteil. Der Effekt ist ähnlich, wie wenn bei Wasserfarben Deckweiß verwendet wird. Die Farben haben eine höhere Deckkraft und leuchten intensiver. Der Farbton entwickelt sich aber erst richtig, nachdem die Farben getrocknet sind. Hinzu kommt, dass der höhere Weißanteil etwas von der Farbe schluckt. Deshalb muss mehr Lebensmittelfarbe hineingegeben werden.
In der Luxus-Variante kommt noch eine vierte Zutat dazu. Die Hälfte der Speisestärke wird nämlich durch Natron, auch bekannt als Back- oder Haushaltssoda, ersetzt.
Für die Farben werden also
- 50 Gramm Natron,
- 50 Gramm Speisestärke,
- 200 ml Wasser und
- ungefähr 15 Tropfen Lebensmittelfarbe
miteinander vermischt. Das Soda erhöht den Weißanteil zusätzlich. So leuchten die Farben im trockenen Zustand noch kräftiger. Außerdem sorgt das Soda dafür, dass sich nicht so schnell Klümpchen in der Farbe bilden. Allerdings kann die Farbe schneller gären. Damit die Farbe nicht umkippt, sollte deshalb am besten immer nur soviel davon angemischt werden, wie bei einer Malsession verbraucht wird.
Sprühfarbe für abwaschbare Graffiti selber machen – so geht’s
Neben den Zutaten werden für die selbstgemachten Graffiti-Farben noch
- ein Gefäß zum Anrühren,
- ein Schneebesen, ein Handmixer oder ein Pürierstab und
- Sprühflaschen
benötigt. Sprühflaschen gibt es oft in Ein-Euro- oder Restposten-Läden. Leere Sprühflaschen von Reinigungsmitteln eignen sich aber genauso gut. Wichtig ist dann nur, dass die Flaschen gut gereinigt und von eventuellen Resten befreit sind.
Um eine Farbe anzurühren, wird zuerst heißes Wasser in das Gefäß gegeben. Heißes Wasser deshalb, weil sich so weniger Klumpen bilden. Dann werden das Mehl oder die Speisestärke und eventuell das Soda ins Wasser gegeben und gründlich verrührt. Das geht mit dem Schneebesen von Hand ganz gut. Bequemer ist es aber natürlich, zum Handmixer oder Pürierstab zu greifen.
Ist eine gleichmäßige, klümpchenfreie Flüssigkeit entstanden, wird zum Schluss die Lebensmittelfarbe hinzugefügt. Hier kann und sollte ruhig ein bisschen experimentiert werden, bis die richtige Menge gefunden ist. Grundsätzlich gilt zwar, dass mehr Farbe zu kräftigen Farbtönen führt, während weniger Farbe eher leichte, dezente Farben entstehen lässt.
Allerdings kommt es immer auch auf die Farbe selbst an. Je nach Hersteller reichen wenige Tropfen aus, um die gleiche Intensität zu erzielen, für die bei der Farbe eines anderen Herstellers die halbe Tube verwendet werden muss.
Tipp:
Anstelle von Lebensmittelfarben können die Graffiti-Sprühfarben auch mit Wasserfarben aus der Tube angefertigt werden. Die Farbwirkung ist ähnlich. Und ein Vorteil ist, dass sich die Farben etwas leichter aus der Kleidung heraus waschen lassen.
Die fertige Farbe wird dann in eine Sprühflasche eingefüllt. Anschließend kann es auch schon losgehen! Wenn die Farben ein bisschen stehen, sollten sie direkt vor dem Benutzen einmal kräftig durchgeschüttelt werden. Und weil spätestens der nächste Regen das Graffiti-Kunstwerk beseitigt, gibt es bestimmt keinen Ärger…
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Thema: Abwaschbare Graffiti mit selbstgemachter Sprühfarbe
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